Konjunkturumfrage

Stabilisierung und Herausforderung

Die deutsche Kunststoffverpackungs- und Folienindustrie blickt zuversichtlich auf eine wirtschaftliche Stabilisierung.

Die aktuelle Konjunkturumfrage der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen, an der 105 Mitgliedsunternehmen teilgenommen haben, zeichnet im Vergleich zum Vorquartal deutliche Verbesserungstenden­zen auf. Im zweiten Quartal 2025 bewerten nur noch 57 Prozent der Unternehmen die allgemeine Wirtschaftslage als schlecht – eine Verbesserung gegenüber dem ersten Quartal, in dem noch 70 Prozent diese Einschät­zung teilten. „Die Ergebnisse unserer Konjunktur­umfrage zeigen eine leichte Aufhellung der wirtschaftlichen Stimmung im Vergleich zum Jahresbeginn“, kommentiert Laura Müller, Referentin für Wirtschaft bei der IK Industrievereinigung Kunststoff­verpackungen e.V. Dennoch ist die Unsicherheit hoch: Nur 1 Prozent der Unternehmen beurteilt die Lage als gut. Von immerhin 42 Prozent wird die Lage als befriedigend eingestuft. Dieser Trend deckt sich mit den Ergebnissen des ifo Geschäfts­klimaindex für das verarbeitende Gewerbe, der sich zuletzt ebenfalls leicht verbesserte. Man bewege sich weiterhin in einem anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld, das von den Unter­nehmen hohe Anpassungsflexibilität erforderte, so Müller weiter. Auch bleiben die Exporterwartungen trotz globaler Handels­unsicherheiten weitgehend stabil. Zwei ­Drittel der Unternehmen (66 Prozent) gehen von gleichblei­benden Exportgeschäften aus. Die Rohstoffverfügbarkeit erweist sich als verlässlich: Drei Viertel der Unternehmen (76 Prozent) erwarten keine Veränderungen bei der Beschaffung von Rohstoffen. Ebenfalls zeichnet sich eine Kontinuität in Bezug auf die Beschäftigungsentwicklung ab: 68 Prozent planen keine Veränderun­gen in ihrer Mitarbeiterzahl. Neben dem stabilen Trend bei Exporten, Rohstoffversorgung und Beschäftigung liefern die erstmals erhobe­nen Absatz­erwartungen in der IK-Konjunkturumfrage für das zweite Quartal 2025 ein differenziertes Bild der Branchenstimmung. Während die Mehrheit der Unternehmen (59 Prozent) von gleichbleibenden Absätzen ausgeht, sind die übrigen Einschätzungen nahezu ausge­glichen verteilt: 21 Prozent der Befragten erwarten eine Verbesserung ihrer Absatzsituation, während 20 Prozent mit einem Rückgang rechnen. Diese differenzierte Prognose verdeutlicht die unterschiedlichen Marktpositionen und Produkt­spezialisierungen innerhalb der Branche. Als gut werden die Absatzerwartungen insbesondere im Bereich der industriellen und gewerblichen Verpa­ckungen (unter anderem Folien, Fässer, Kanister) und im Bereich Lebens­mittelfolien sowie Flaschen bewertet. Die Ertragslage wird gegenüber den Vorquartalen als besser eingeschätzt. Der Anteil der Unternehmen, die ihre Ertragslage als schlechter bewerten, sank entspre­chend von 50 Prozent im ersten Quartal auf 42 Prozent im zweiten Quartal. Gleichzeitig stieg der Anteil der Unternehmen mit positiven Erwartungen von 7 auf 10 Prozent. Der Großteil der Befragten (48 Prozent) geht von einer stabilen Ertragssituation aus. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass sich die Branche langsam an die herausfordernden Rahmenbedingungen anpasst.