Automatisierung
Geflügel in neu geordneten Bahnen
Der französische Geflügelverarbeiter Lionor hat den Automatisierungs- und Logistikspezialisten Transitic, mit der Optimierung seiner Produktionsprozesse beauftragt. Ziel war es, die verschiedenen Bereiche von der Produktvorbereitung bis zum Versand miteinander zu verbinden, um den Materialfluss zu optimieren und die Produktivität deutlich zu steigern.
Lionor ist ein in Nordfrankreich ansässiges Unternehmen, das sich auf die Schlachtung, Zerlegung und Verpackung von Geflügel spezialisiert hat. Seit mehr als 100 Jahren am Markt und seit 2017 Teil der LDC-Gruppe, beschäftigt das Unternehmen heute 235 Mitarbeitende. Kurze Vertriebswege und eine enge Zusammenarbeit mit Partnerzüchtern fördern eine dynamische und umweltfreundliche lokale Wirtschaft. Die Produktion ist in vier separate Bereiche gegliedert. So gibt es einen Vorbereitungsbereich für verarbeitete Produkte, einen Verpackungsbereich für ganze Hähnchen sowie einen Zerlege- und Verpackungsbereich. Im Versand werden Pakete für die Auslieferung vorbereitet und sortiert. Die Produkte werden in Kartons oder Kunststoffbehältern mit einer Breite von 30 bis 60 cm transportiert. Die Kennzeichnung erfolgte bislang manuell.
Transitic bot Lionor eine maßgeschneiderte Retrofit-Lösung an, bei der neue Technologien in die bestehenden Systeme integriert wurden. Die Installation und Inbetriebnahme erfolgten überwiegend an Wochenenden und nachts, um den laufenden Betrieb zu minimieren. Weil die Installation und Inbetriebnahme überwiegend an Wochenenden und nachts durchgeführt wurde, musste der übliche Geschäftsbetrieb nur geringfügig unterbrochen werden.
Ein neu installiertes Fördersystem transportiert die Ware aus den drei getrennten Produktionsbereichen zum Versandbereich, der mit einem Sortierkamm ausgestattet ist. Das Intralox-System sortiert die Kartons im 90-Grad-Winkel mit gleichbleibender Geschwindigkeit. Nach Identifikation durch eine Kamera werden die Kartons je nach Zielort an eine der vier Kamm-Endstellen verteilt.
Das System verarbeitet nun 2.500 Pakete pro Stunde und erfüllt damit die von Lionor gesetzten Produktivitätsziele. „Wir haben eine Produktivitätssteigerung von etwa 15 Prozent und eine Senkung der Betriebskosten festgestellt. Dank des optimierten Materialflusses und der kontinuierlichen Versorgung haben wir jetzt eine viel bessere Kontrolle über die Arbeitsspitzen“, betont Dominique Dezitter, Produktionsleiter des Standorts.



Bilder: Transitic
Durch die besondere Anordnung der Anlage mit Spiralförderern und erhöhten Ebenen wurde freier Raum im Bodenbereich gewonnen. Dies ermöglicht eine bessere Zirkulation der Transportwagen und erleichtert die Bodendesinfektion.
Entlang des Fördersystems wurden verstellbare Arbeitstische installiert, um die Ergonomie zu verbessern und die Prozesse zu optimieren. Die Mitarbeitenden können Kartons auf die Förderbänder stellen, ohne Lasten tragen zu müssen, wodurch das Risiko von Überbelastungen reduziert wird. Die Automatisierungsspezialisten von Transitic haben die bestehende SPS durch eine neue Siemens-SPS ersetzt und einen Metalldetektor vor dem System installiert, um vollständige Produktsicherheit zu gewährleisten.
Die Förderbänder bestehen aus Edelstahl und sind für den optimalen Betrieb in gekühlter Umgebung nach den Normen der Lebensmittelindustrie ausgelegt. Die Kontinuität der Kühlkette und die Qualität der Waren werden während des gesamten Prozesses sichergestellt. (hw)