Labelexpo Europe 2025
Ganz im Zeichen der PPWR
Vom 16. bis 19.September findet in Barcelona die Labelexpo Europe statt. Im Mittelpunkt der stehen die Megatrends „Digitalisierung“ und „Neo-Ökologie“ und ihre Auswirkungen auf die Branche. Die digitale Transformation wird durch KI und Automatisierung getrieben und im Fokus der Neo-Ökologie steht die Nachhaltigkeit, getrieben durch die EU-Verpackungsverordnung (PPWR). Und die Labelexpo Europe 2025 trägt dieser Entwicklung Rechnung.

Andy Thomas-Emans, Strategic Director der Labelexpo Global Series, erklärte zur Messeausrichtung: „Die Branche der Etiketten- und Verpackungsdruck-Industrie reagiert aktiv auf den Druck, der durch die PPWR entstanden ist. Dabei eröffnet sich gleichzeitig die Möglichkeit durch die Automatisierung und den wachsenden Einfluss von KI neue Innovationen hervorzubringen.“ Um die Auswirkungen der PPWR (Packaging and Packaging Waste Regulation) ins Rampenlicht zu rücken, wurde die Pulse Arena, die sich in Halle 7 / Stand B15 befindet, initiiert. Damit müssen die Etikettenverarbeiter befassen, um von der Diversifizierung in flexible Verpackungen und Faltschachteln profitieren zu können. Auch wird in der Pulse Arena ein Blick in die Zukunft von KI und Automatisierung gewährt. Andy Thomas-Emans ergänzt: „Viele Marken stellen von Kunststoffen auf papier- und faserbasierten Materialien um, und damit müssen sich die Etikettenverarbeiter eindringlicher befassen. Zu den Trends gehört auch der Einsatz von technischen Beschichtungen zur Herstellung von recycelbaren Monomaterial-Verpackungen als Alternative zu laminierten Kartons und mehrlagigen flexiblen Verpackungen.“ Neu ist in diesem Jahr auch der Bereich Faltschachtel- und flexiblen Verpackungsdruck und deren Verarbeitung. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Inline-Flexo-, Offset- und Digital-Drucktechnologie. Eine Besucherumfrage auf der Labelexpo Europe 2023 zeigte, dass sich 25 Prozent aller Messebesucher für Faltschachteln interessierten und 40 Prozent an flexiblen Verpackungen. Dies nahm der Veranstalter zum Anlass einen Schwerpunkt auf diese Themen zu legen.
Ins LED-UV-Licht gerückt
So orientiert sich auch der Messeauftritt von Zeller+Gmelin (Halle 5 / Stand 5G47) an den aktuellen Trends der Etikettenbranche. Der Druckfarbenspezialist aus Eislingen antwortet dabei vor allem auf zwei wesentliche Entwicklungen. Die Erste ist der Wandel von der klassischen UV-Härtung zur LED-UV-Technologie und die Zweite, der zunehmende Einfluss gesetzlicher Maßnahmen. Für beide wird das Unternehmen auf der Messe Lösungen präsentieren. Ein Großteil der Produktneuheiten ist für die Anwendung im stark wachsende LED-UV-Segment konzipiert. Druckereien setzen mit einer Entscheidung für den Einsatz der LED-UV-Technologie einen Transformationsprozess mit vielschichtigen Auswirkungen in unterschiedlichen Produktionsbereichen in Gang. Auf diesem Gebiet verfügt Zeller+Gmelin über langjährige Erfahrung, und hat unter anderem für die Farbserien Uvaflex LED FCM Y581 (für Lebensmittelverpackungen) und Uvaflex LED Y580 Serie (für Non-Food-Anwendungen) sowie die Serie Toracur W580 für den wasserlosen Offsetdruck neue Entwicklungen im Programm.

Parallel dazu hat der Druckfarben-Hersteller sein Produktprogramm so überarbeitet, dass die zukünftigen Anforderungen der 21. Verordnung zur Änderung der Bedarfsgegenständeverordnung erfüllt werden. Die allgemein als Druckfarbenverordnung bekannte Gesetzesvorgabe wurde im Dezember 2021 veröffentlicht und wird ab 1. Januar 2026 wirksam. Durch die jüngste Überarbeitung werden auch Farbserien wie die Uvaflex FCM Y81, die seit Jahren Standard für Lebensmittelanwendungen ist, konform zur deutschen Druckfarbenverordnung.
Der UV-Spezialist Hoenle zeigt in Halle 3A / Stand 109 LED-UV-Aushärtungssysteme aus der LED Powerline-Serie, die nicht nur für den Etikettendruck, sondern auch für den immer wichtiger werdenden Markt der flexiblen Verpackungen konzipiert sind. Mit LED Powerline Web stellt man ein LED-Härtungs- system vor, das sich durch Flexibilität, Effizienz und ein kompaktes Design auszeichnet. Das System ist in zwei Wellenlängen erhältlich. Etwa in einer UVA-Version für die Härtung von Druckfarben, sowie in einer UVC-Version, die sich ideal für die Vernetzung von UV-Lacken, Silikonen und Klebstoffen eignet. Damit deckt das System ein breites Spektrum an industriellen Anwendungen ab. Ein wesentlicher Vorteil ist die Wasserkühlung, die auch im Dauerbetrieb unter anspruchsvollen Pro- duktionsbedingungen für eine gleichbleibend hohe und gleichmäßige Leistung sorgt. Das Hybridkonzept macht den Wechsel von konventioneller UV- zu LED-Technologie in bestehenden Prozessen einfach. LED Powerline Web ermöglicht den optionalen Einsatz sowohl von konventionellen UV-Lampen als auch von LED, ohne die Systemintegration zu beeinträchtigen.
Sichere Haftung – auch bei Nässe
Mit drei neuen Haftmaterialien erweitert Herma zur Labelexpo (Halle 3 /Stand A46) das Sortiment Hermaexquisite für Wein- und Spirituosenetiketten. Bei den neuen Haftmaterialien kommen drei hochwertige Papierqualitäten zum Einsatz. Hermavelin Natural White (Sorte 301) ist ein naturweißes, glattes, ungestrichenes und nassfestes Haftetikettenpapier. Bei Hermagloss 85 (Sorte 247) handelt es sich um ein weißes, einseitig glänzend gestrichenes Haftetikettenpapier. Beide Qualitäten haben eine Zertifizierung gemäß FSC Mix Credit. Ebenfalls neu im Sortiment ist Hermapaperwise Natural (Sorte 705), ein ungestrichenes, naturfarbenes Etikettenmaterial aus landwirtschaftlichen Reststoffen. Das Sortiment umfasst insgesamt 23 verschiedene Papier- und Folienmaterialien, viele davon mit strukturierter Oberfläche. Überwiegend ausgestattet sind sie mit dem mehrschichtigen Haftkleber 62W. Er wurde für den Einsatz auf Wein- und Spirituosenflaschen entwickelt und sorgt für zuverlässig Haftung, selbst bei Kühlung und Nässe. Weinkühler-Tests im Labor bestätigen diese Eigenschaften. Mit dem Haftkleber 62W bieten das Unternehmen eine prozesstechnisch gute Alternative zu Hotmelt, ohne Kompromisse bei der Haftung. „So werden Probleme wie Klebstoffbluten oder Werkzeugverschmutzung deutlich reduziert“, sagt Hendrik Kehl, Produktmanager bei Herma. Zudem ist der Haftkleber von der ISEGA für den direkten Kontakt mit Lebensmitteln zertifiziert. (hw)
