Bilder: Vetropack

Einsparung: 190 Tonnen Glas pro Jahr

Der Geschmack der weiten Welt

Im Zuge der langjährigen Partnerschaft der J.C. Fridlin Gewürze AG mit dem Glasverpackungshersteller Vetropack wurden verschiedene Gläser konstruktiv und in puncto Nachhaltigkeit optimiert. Ausser­dem wurde ein neues Leichtglas eingeführt, das wertvolle Ressourcen über die gesamte Wertschöpfungskette einspart.

Wie kommt die Vielfalt ins Gewürzregal? Eine Aufgabe, der sich die J.C. Fridlin Gewürze AG seit 250 Jahren verschreibt: Das 1775 in Zug gegründete Schweizer Familienunternehmen importiert nicht nur aus der weiten Welt jegliche Art von Gewürzen und Kräutern, sondern veredelt diese auch in der eigenen Gewürzfabrik: In der sogenannten ­Müllerei ­entstehen über 350 verschiedene Produkte aus rund 100 natürlichen Rohstoffen). Neben Klassikern wie schwarzem Pfeffer, süssem und scharfem Paprika oder dem vor allem im Winter belieb­ten Zimt gibt es auch viele exotische Gewürze und Mischun­gen wie Ajowan, Kardamom oder den sehr intensiven Cassia-Zimt aus Indonesien. «Häufig werden auch Mischungen auf Kundenwunsch entwi­ckelt, oft aus acht bis zwölf Gewürzen mit unterschiedli­chen Provenienzen. Dank eigener Herstellung in der ­Müllerei – der einzi­gen in der Schweiz verbliebenen Gewürzmühle ­dieser Grösse – können wir Verarbeitungsgrad und Qualität selbst beeinflussen. Es ist uns ein grosses Anliegen, wo immer ­möglich die ­reinen und ganzen Gewürze zu verarbeiten – so ­können wir für die Reinheit und Qualität bürgen», so Benno Wyss, seit ­Sommer 2024 CEO der Fridlin Gewürze und seit 18 Jahren im Unternehmen.

Verbessertes Design und weniger Gewicht für Millionen Gläser im Jahr

Fridlin Gewürze ist traditionell stark im Schweizer Retail­geschäft, der Lebensmittelindustrie und im Grosshandel für die Gastronomie vertreten. «Die Märkte Deutschland und Österreich werden im Retail und Industriesektor auch beliefert, diese sind jedoch noch ausbaufähig – unser Kern­markt ist ganz klar die Schweiz», ergänzt Wyss. Zwischen dem Glasverpackungshersteller Vetropack und Fridlin Gewürze besteht eine lange Zusammenarbeit, deren Anfänge auf die späten 1960er Jahre datieren. «Noch einmal richtig Fahrt aufgenommen haben wir nach der Jahrtausendwende, als die Zusammenarbeit intensiviert und Vetropack zum wichtigsten Glaslieferanten für uns wurde. 2008 wurde zuletzt ein eigenes neues Glasdesign zusammen mit Vetropack entwickelt. Ein neues Design bleibt rund 15 Jahre im Markt, bis eine wesentliche Änderung erfolgt». Glas, ein 100 Prozent rezyklierbares und inertes Verpackungsmaterial, eignet sich für den Bereich Gewürze und Kräuter besonders gut: Der ­Inhalt wird bestens geschützt, die Lagerung ist effektiv und auch die Haltbarkeit ist herausragend – eine ansprechende Etikettierung verleiht der Glasverpackung den letzten Schliff. Der Lieferumfang beläuft sich mittlerweile auf 10 bis 15 Millionen Stück im Jahr. Bereitgestellt werden von Vetropack drei verschiedene Gläser; zwei davon wurden erst kürzlich optimiert, um Ressourcen einzusparen und End­kunden­bedürfnisse besser zu bedienen – eines davon mit Leichtglas. «Wir betrachten das Thema Nachhaltigkeit nicht isoliert, sondern entlang der gesamten Wertschöpfungs­kette. Bei der globalen Beschaffung ist das keine einfache Aufgabe. Wir besuchen unsere etwa 90 Lieferanten regelmässig, unter­stützen sie bestmöglich und setzen uns für wirt­schaftliche und soziale Nachhaltigkeit ein – unser Einfluss ist aber natürlich begrenzt», berichtet Wyss. Mit Vetropack hat Fridlin Gewürze zudem einen Partner an der Hand, mit dem sich auch im Verpackungsbereich mess­bare Verbesserungen effizient umsetzen lassen. Das im ­ersten ­Quartal 2022 gestartete Projekt zur Optimierung der Verpackun­gen zielte zunächst auf die technische Perfek­tionierung der ­Gläser. «Unser primäres Ziel ist es, eine moderne und nachhaltige Verpackung mit optimalem Design zu vereinen. Dabei legen wir grossen Wert auf ressourcen­schonende Pro­duktion und einen minimalen Material­einsatz», so Robert ­Simoni, seit zweiein­halb Jahren Projekt­einkäufer Bereich Verpackungen bei der Fridlin Gewürze.

Vetropack liefert jährlich 10 bis 15 Millionen Gläser an die J.C. Fridlin Gewürze AG.

In der Abfüllerei (Portionierung) werden Röstzwiebeln in das 225-ml-Glas von Vetropack abgefüllt.

Mehr Effizienz und Nachhaltigkeit über die gesamte Lieferkette

Zunächst wurden auf Wunsch von Fridlin Gewürze die 225-ml-Gläser konstruktiv verbessert: Dank veränderter Geo­metrie im unteren Bereich sind die Gebinde nun ­stabiler und ausser­dem standfester. Ein weiterer ­Meilenstein ist die Einführung eines Leichtglases von Vetropack. Simoni erneut: «Die neue Grösse 112 ml ersetzt die ­bisherigen 80- und 125-ml-Gläser und ist gegenüber einem Standard-Gebinde um 13 Prozent leichter. Über die gesamte Wertschöpfungskette gesehen ergeben sich Einsparungen von etwa 190 Tonnen Glas pro Jahr. Dabei hat uns Vetropack proaktiv unterstützt und das Ganze sehr professionell begleitet – auch über den Zeitraum des ­Projekts hinaus.» Für die beiden neuen Gläser gilt ausserdem: Im Vergleich mit den Vorgängerprodukten ergibt sich eine optimierte Palettierung, die bei Lagerung und Transport ressourcen­effizienter ist und vor allem tagtäglich CO₂ einspart. «Unser Ziel war es, ein modernes Design mit einer reduzierten CO₂-Bilanz zu entwickeln und so einen Beitrag zur globalen Herausforderung des Klima­schutzes zu leisten – daher haben wir uns für ein neues Design entschieden. Vetropack hat uns dabei proaktiv unter­stützt, nicht nur mit Design­vorschlägen, sondern auch in der Kommunikation und Abwicklung mit dem Endkunden.» Fridlin Gewürze feiert in diesem Jahr ihr 250-jähriges Jubi­läum. «Wir möchten in die Zukunft schauen, uns den kom­menden Herausforderungen stellen und uns nicht auf dem Erfolg der letzten 250 Jahre ausruhen», betont Wyss. «­Vetropack ist dafür ein idealer Partner. Durch den intensiven Aus­tausch und die wertvollen Optimierungsvorschläge erleben wir Vetropack als flexiblen, innovativen und kompetenten Glashersteller. Der ausge­zeichnete Service und die ununter­brochene Versorgung sind wichtige Faktoren – denn ohne Glas läuft nichts. Mit Vetropack haben wir ein Partner, der unsere Werte teilt!» (mbo)