„Design for Recycling“-Verpackungen für Kaffee

Als Vorreiter im Wandel positioniert

In Zusammenarbeit mit Adapa, dem europäischen Experten für flexible Verpackungslösungen, ­beschleunigt die französische Marke Cafés Méo ihren ökologischen Wandel durch das Einführen von „Design for Recycling“-Verpackungen (D4R) für alle ihre Senseo*-kompatiblen Pads.

Dank Adapa’s „Design for Recycling”-Ansatz ist Cafés Méo den Anforderungen der für 2030 geplanten europäischen PPWR-Verordnung um mehrere Jahre voraus. Diese innovative Lösung ermöglicht es der Marke und vielen Kunden von Adapa in ganz Europa – einen reibungslosen Übergang zu D4R Verpackungen zu gewährleisten. Wir haben mit Alice Roussaud, Produktmanagerin bei Cafés Méo, Augustin Caresmel, Sales Manager Frank­reich bei Adapa, Benjamin Leviez, Produktmanager Frankreich bei Adapa und Pierre-François Henry, Technical ­Director bei Cafés Méo, gesprochen.

Wie positioniert sich die traditionelle französische Marke Cafés Méo?

Alice Roussaud: Cafés Méo positioniert sich als Familienmarke, die auf drei wesentlichen Säulen basiert. Die erste sind die Qualität und der Genuss des Kaffees, die seit jeher im Mittelpunkt ihrer Identität stehen. Die zweite ist die Zugäng­lichkeit, mit der Verpflichtung, Kaffee­sorten für jedes Budget und jeden Haushalt anzubieten. Die dritte Säule ist schließlich das Engagement im weitesten Sinne des Wortes. Dieses Engagement spiegelt sich in einer strengen Auswahl zertifizierter, hochwertiger Kaffeesorten wider, die durch direkte Zusam­menarbeit mit den Produzenten sowie durch die Kontrolle der Lieferkette bezogen werden. Es geht auch über das Produkt selbst hinaus und umfasst einen ganzheitlichen ­Ansatz für die Verpackung, die hohe Qualität, Geschmack und Nachhaltigkeit vereinen muss.

Wofür steht Adapa?

Augustin Caresmel: Wir sind einer der ­führenden euro­päischen Hersteller von flexiblen Verpackungs­lösun­gen – von Lebensmitteln über Healthcare bis hin zu Genussartikeln wie Tee und Kaffee. Nachhaltig­keit und Kundenorientierung stehen im Mittelpunkt unseres Han­delns. Das bedeutet, dass wir uns an die Bedingungen beim Kunden vor Ort anpassen, was gerade jetzt, wo das Thema Design for Recycling eine große Rolle spielt, beson­ders wichtig ist. So passen wir beispielsweise unsere ­Verpackungen flexibel an die vorhandenen Maschinen an und unterstützen Änderungen mit unseren Anwendungs­technikern vor Ort, um so wirtschaftlich wie möglich vor­zugehen.

Warum hat sich Cafés Méo entschieden, für die Verpackung der Senseo-kompatiblen Pads auf recyclingfähige Materialien umzusteigen?

Pierre-François Henry: Diese Entscheidung ist Teil eines durchdachten und verantwortungsvollen Ansatzes. Verbraucher achten zunehmend auf die Umweltauswirkun­gen ihrer Einkäufe, ein Anliegen, das wir voll und ganz ­teilen. Die herkömmliche Verpackung von Kaffeepads war ein Knackpunkt, den wir lösen wollten. Eine recycelbare Lösung zu finden, ohne Kompromisse bei der Qualität einzugehen, war daher eine naheliegende Entscheidung. Wir haben uns entschieden, den Anforderungen der für 2030 geplanten europäischen PPWR-Verordnung vorzugreifen, um uns als Vorreiter in diesem Wandel zu positionieren. Diese neue Verpackung ist ein konkreter Schritt in ­unserer Transformation. Mit ihrer Einführung geben wir uns heute die Möglichkeit, unseren Ansatz anzupassen und zu opti­mieren, bevor groß angelegte Veränderungen dringlich werden.

Treiber hinter dem Erfolg des Projektes (v. l. m. r.): Alice Roussaud (Cafés Méo), Benjamin Leviez (adapa), Pierre-François Henry (Cafés Méo), Augustin Caresmel (Adapa).

Der Übergang zu recycelbaren Verpackungen, wie er von der EU bis 2030 gefordert wird, betrifft die gesamte Verpackungsindustrie. Was bedeutet das für Adapa?

Augustin Caresmel: Ja, es stimmt, die gesamte Verpackungsbranche befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel und die gesamte Struktur verändert sich. Es ist, als hätte jemand den Reset-Knopf gedrückt. Die große Herausforderung für unsere Branche besteht darin, so schnell wie mög­lich recycelbar zu werden. Für unsere Kunden sind unsere schnelle Anpassungsfähigkeit, unsere jahrzehntelange Er­fahrung und unser breites Portfolio ein ­unbestreitbarer Vorteil. Darüber hinaus verfügen wir über ein ausgezeich­netes Netzwerk von Maschinenherstellern, die wir aktiv in die Entwicklung neuer Verpackungslösungen einbeziehen. Auch unsere Anwendungstechniker vollbringen oft Meister­­leistungen an den Verpackungs­linien. Sie kennen die Ma­schinen und Folien bis ins kleinste Detail und schaffen es so jedes Mal, dass unsere Kunden die neuen Materialien mit ihren neuen Anforderungsprofilen fehlerfrei produzieren können.

Was motiviert Adapa, in Zusammenarbeit mit Cafés Méo bereits jetzt, fünf Jahre vor Inkrafttreten der PPWR, auf D4R-Verpackungen umzusteigen?

Benjamin Leviez: Es gibt zwei Hauptgründe für unsere intrinsische Motivation. Einerseits unsere Kunden- orientierung: Dank unserer langjährigen Erfahrung wissen wir, dass die Umstellung von Verpackungen Zeit braucht. Wir möchten überstürzte, kurzfristige Änderungen kurz vor Inkrafttreten der strengen Vorschriften der PPWR ver­­meiden. Wir verstehen uns als Partner, der die richtige Verpackungslösung für die langfristige Zukunft entwickelt. Andererseits ist Nachhaltigkeit fest in unseren Werten verankert. Wir setzen uns dafür ein, Waren so effektiv wie möglich zu schützen und den Übergang zu einer Kreislauf­wirtschaft für flexible Verpackungen zu fördern.

Alice Roussaud: Soziale und ökologische Verantwortung spielen in unserem Unternehmen eine zentrale Rolle. Gleichzeitig ist dieser Schritt ein wichtiger Teil unserer Markenstrategie. Wir sind stolz darauf, zu den Pionieren beim Übergang und der Einführung neuer Verpackungen zu gehören – das liegt in der DNA von Méo.

Welche Anforderungen mussten berücksichtigt werden, um sowohl einen optimalen Schutz des Kaffees als auch die Recyclingfähigkeit zu gewährleisten?

Pierre-François Henry: Eine gute Verpackung muss den Kaffee vor Sauerstoff, Feuchtigkeit und Licht schützen, damit sein Aroma optimal erhalten bleibt. Die Umstellung auf ein recycelbares Material erforderte ein völliges Umden­ken hinsichtlich der Struktur der Folie, wobei gleichzeitig eine wirksame Barriere gewährleistet sein musste. Dies erfor­derte mehrere Jahre Forschung und Tests in Zusam­men­arbeit mit Adapa. Das Ergebnis ist eine speziell für das Recy­cling entwickelte Mono-PE-Folie, die die Frische und das Aroma unseres Kaffees bewahrt.

Was war die größte Herausforderung bei dieser gemeinsamen Entwicklung?

Benjamin Leviez: Die größte Herausforderung bestand darin, eine Verpackung zu entwickeln, die die Anforderungen an die Recyclingfähigkeit erfüllt und gleichzeitig die Funktionalität herkömmlicher, nicht recycelbarer Verpackun­gen beibehält. Das bedeutete, auf bestimmte ­Materialien zu verzichten, insbesondere auf Aluminium und Polyester. Diese beiden Materialien sind derzeit die Haupt­bestandteile von Kaffeeverpackungen. Unsere Forschungs- und Entwicklungsabteilung konzentriert sich ganz auf die Bedürfnisse unserer Kunden, um für sie die bestmögliche ­individuelle ­Lösung zu finden. Dazu gehört auch ein inten­siver Dialog innerhalb der Adapa-Gruppe auf europäischer Ebene sowie direkt mit unseren ­Kunden. Dies war auch bei Méo der Fall: In enger Zusam­menarbeit wurden zahlreiche Varianten getestet, um die optimale Zusammensetzung der Folien zu ermitteln.

Augustin Caresmel: Bei der Kaffeeproduktion ­fallen flüchtige Rückstände an, die besondere Anforderungen an die Siegelschicht stellen, um die Un­versehrtheit der Verpackung für 18 Monate oder länger zu gewährleisten. Mit insgesamt über 200 Jahren Erfahrung in der Kaffeeverpackung an unseren Standorten haben wir das erforderliche Know-how entwickelt, um all diese Herausforderungen zu meistern. Dies ist besonders wertvoll in der heutigen Zeit, in der wir von Multimaterial­strukturen zu Monomaterialstrukturen übergehen.

Wie haben Sie es geschafft, die Anforderungen von Méo zu erfüllen?

Augustin Caresmel: Wir verfügen über eine vertikal inte­grierte Wertschöpfungskette, von der PE-Extrusion bis zur Herstellung von Standbodenbeuteln. Dadurch können wir alle Komponenten beeinflussen und auf die individuellen An­forderungen jedes einzelnen Kunden eingehen, vom Produkt bis zur Maschinen­konfiguration. Unsere langjährigen Beziehungen zu unseren Rohstoff-Lieferanten helfen uns dabei, das perfekte Material zu finden, und dank der um­fassenden Expertise unserer Standorte in den Bereichen Extrusion, Kaschierung und Druck erstellen wir die optimale Verpackung. Darüber hinaus verfolgen wir systematisch den Ansatz, mehrere Lösungsvarianten zu entwickeln und zu validie­ren, damit wir immer über eine zuverlässige Backup-Option verfügen. In einer Zeit, in der der europäische Markt von verschiedenen Krisen und Engpässen betroffen ist, ist es unerlässlich, flexibel reagieren zu können.

Was sind die Herausforderungen beim Übergang zu Verpackungen aus einem einzigen Material?

Benjamin Leviez: Das Ökosystem, an das wir uns bisher ge­wöhnt haben, nämlich Maschinen und Folien, die perfekt zusammenarbeiten, um leistungsstarke Verpackungen her­zustellen, verschwindet. Bislang wurden Verbundstoffe aus mehreren Materialien verwendet, um die gewünschten Eigenschaften zu erzielen. Jetzt müssen wir neue Lösun­gen ­finden. Kurz gesagt müssen wir die funktionalen Eigenschaften, die Polyester und Aluminium bisher in Verpackungen geboten haben, erfolgreich auf Folien über­tragen, die vollständig aus Polyethylen bestehen, damit sie problemlos auf den Maschinen der Kunden eingesetzt ­werden können. Bei Adapa haben wir ein umfassendes Sortiment an PP-, PE- und Papier­lösungen entwickelt, die traditionelle Mehrmaterial-Strukturen, wie beispielsweise auf PET- oder PA-Basis, ersetzen können und gleich­zeitig eine hohe Leistungsfähigkeit bieten.

Die Überprüfung der Siegelnahtintegrität der Verpackung ist ein wichtiger Schritt in der Abpackung.

Welche Auswirkungen hatte dieser Übergang auf die industriellen und logistischen Prozesse bei Méo? Kann man von einer radikalen Veränderung sprechen?

Pierre-François Henry: Ich würde nicht von einer radikalen Veränderung sprechen. Es ging vielmehr darum, sich an das unterschiedliche Verhalten von Monomaterialien anzu­passen. Unsere Verpackungslinien wurden schrittweise optimiert, um das neue Material verarbeiten zu können – eine notwendige Entwicklung, die im Einklang mit unserer strategischen Ausrichtung und unseren Nachhaltigkeits­zielen steht. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die notwendigen Anpassungen keine grundlegende Veränderung unserer Arbeitsweise mit sich gebracht haben. Weder die MHDs noch die Maschinen mussten komplett geändert ­werden, und auch der logistische Prozess blieb unverändert.

Was macht den Erfolg der Partnerschaft zwischen Méo und Adapa aus?

Pierre-François Henry: Wir arbeiten seit Jahren mit Adapa zusam­men. Das Unternehmen bietet mehrere Vorteile: zum einen seine langjährige Expertise im Bereich flexible Verpa­ckungen und zum anderen seine Fähigkeit, sich an unsere Anforderungen anzupassen. Diese beiden Faktoren waren entscheidend für den Erfolg dieses Projekts. Als europä­ischer Lieferant, der nur 50 Kilometer Luftlinie entfernt ist, bietet uns Adapa außerdem Zugang zu einer breiten Palette von Verpackungslösungen, Dienstleistungen und Technologien, wie Druckvorstufen-Unterstüt­zung und Digitaldruck. Selbst wenn wir auf Schwierigkeiten stoßen, finden wir eine Lösung, die alle zufriedenstellt.

Benjamin Leviez: Wir können nun auf mehr als 30 Jahre partnerschaftliche Zusammenarbeit zurückblicken. Damals noch als Familienunternehmen, heute als Adapa Gruppe. Das ist eine Zeitspanne, die viel Raum für Vertrauen und Austausch auf Augenhöhe lässt.

Was sind die nächsten Schritte für die Verpackungen bei Méo?

Alice Roussaud: Dieser Übergang ist der erste Schritt einer globalen Veränderung, die den Erwartungen unserer Verbraucher entspricht und im Einklang mit unserem CSR-Ansatz steht. Unser Ziel ist klar: Bis 2027 soll unser gesamtes Kaffeesortiment – rund 50 Produkte – in recycel­baren Verpackungen angeboten werden. Wir ­wollen alle nicht recycelbaren Verpackungen ersetzen und für das Inkrafttreten der neuen Gesetze bestens gerüstet sein.

Café Méo’s Kaffeepad-Portfolio verpackt in adapa’s MonoFlow(re) E-type, einer PE-basierten Designed for Recycling Schlauchbeutelfolie.