Kommentar

Ein Monat voller Feiertage

In vielen Ländern ist der 1. Mai ein gesetzlicher Feiertag, der als Tag der Arbeit oder Maifeiertag bekannt ist. Anders als der Name „Tag der Arbeit“ vermuten lässt, haben die meisten Menschen an diesem Feiertag frei. Als internationaler Tag der Arbeiterbewegung und als Feiertag für Arbeiterrechte und ­soziale Gerechtigkeit gefeiert. Apropos „soziale Gerechtigkeit“ am zweiten Mai­sonntag wird ein Tag zu Ehren der Mutter und der Mutterschaft gefeiert – der Muttertag. Zwar ist dieser „Feiertag“ nicht gesetzlich verankert, doch er hat sich seit 1914, beginnend in den Vereinigten Staaten, in der westlichen Welt etabliert. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden besonders kinderreiche Mütter als Heldinnen des Volkes zelebriert. Zelebrieren wollen wir diesen Tag im packREPORT jedoch nicht, eher wollen wir in dieser Ausgabe „starke Frauen im Packaging“ vorstellen. Es ist ein alter Hut: Männer bevorzugen handwerkliche und technische Berufe, Frauen Berufe im Dienst­leistungssektor und in der Pflege. Noch immer sind Frauen und Männer nicht in gleichem Umfang berufstätig. Von 100 Erwerbstätigen gingen im Jahr 2023 46,9 Frauen einer Beschäftigung nach. Zwar hat sich der Abstand bei der Erwerbsbeteiligung von Frauen seit den 1990er Jahren verringert, doch seit 2013 hat sich dies allerdings wieder verlangsamt. Aktionen wie der sogenannte Girls’Day, soll Mädchen Berufe näherbringen, die von traditionell weiblichen Berufsbildern abweichen und mehr Zukunftschancen bieten. Ein solcher Schnuppertag brachte auch bei Michelle Brosch die Wende. Heute ist sie Maschinenführerin und Ausbilderin bei Schwarzach Packaging. Das tun, was man gerne tut, sagen auch Nadine Starkl und Rosarita Greco von Vetropack. Beispiele, die belegen, dass man mehr Frauen für männertypische Engpass­berufe gewinnen kann. Vielleicht auch, um so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Dafür müssen Unter­neh­men vor allem neue flexible und familien­freundliche Arbeitszeitmodelle entwickeln, welche die Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützen und den Wiedereinstieg nach einer Familienphase fördern. In unserer Serie „Women in Packaging“ wollen wir Botschaf­terinnen vorstellen, die gezielt Mädchen für Männerberufe inte­ressieren könnten – ein „Girls’Day“ alleine reicht nicht aus.

Herzlichst, Ihr Harald Wollstadt

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