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Neue Verpackungslösungen

Green Lifecycle Management

Die Verpackungsindustrie befindet sich im Umbruch. Im Kontext der ­Fachpack 2025 rückt vor allem ein Thema in den Fokus: der Wandel der Branche hin zu einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft. Themen wie Wiederaufbereitung, Recy­cling und der Einsatz von Kunststoffrezyklaten beschäftigen alle Beteiligten der Wertschöpfungskette. Unter dem Leitbild „Circular by Design“ zeigt das Unter­nehmen Schütz, wie sich Nachhaltigkeit, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit in Industrieverpackungen vereinen lassen.

Zukunftsfähige Lösungen müssen nicht nur funktional und wirtschaftlich sein, sondern auch höchste ökologische Standards erfüllen. Nur mit einem effizienten Kreislauf­system für Verpackungen können Ressourcen geschont und der CO₂-Fußabdruck von Produkten mini­miert werden. Mit dem ganzheitlichen Ansatz „­Circular by Design“ setzt Schütz auf Langlebigkeit, Wiederverwen­dung und Multi-Trip-Fähigkeit. Bereits bei der Kons­truk­tion werden zudem Sortenreinheit und eine ­einfache Materialtrennung berücksichtigt. Das Unternehmen betrachtet den gesamten Lebenszyklus ­seiner Verpackun­gen und legt mit einem geschlossenen Materialkreislauf die Grundlage für ökologische und ökonomische Effizienz. Das bedeutet: ­maximale Perfor­mance über die gesamte Lieferkette hinweg – und die Möglichkeit, Materialien nach Gebrauch wiederzuverwer­ten. Die Wiederauf­bereitung von Industrieverpackungen und der Einsatz von Kunststoffrezyklaten ist dabei ein wichtiger Schritt, um die Nachhaltigkeit von IBC, Kanistern und PE-Fässern sicherzustellen.

Für den automatisierten Transport von IBC auf Förder­bändern hat Schütz die Kunststoff­rahmenpalette entwickelt. Durch den Einsatz von Rezyklat können im Vergleich zu herkömmlichen IBC-Paletten bis zu 64,8 kg CO₂ pro Palette eingespart werden.

Green Lifecycle Management in der Praxis

Die Basis für kreislauffähige Verpackungslösungen bil­det der Schütz Ticket Service, der an ein globales Netz­werk aus mehr als 70 Produktions- und Servicestand­orten sowie zertifizierten Partnern geknüpft ist. ­Weltweit werden über das Programm entleerte IBC, Fässer und Kanister zu den entsprechenden Standorten zurück- geführt und dort gereinigt, für den Wiedereinsatz aufbe­reitet oder gezielt recycelt. Das Rezyklat, welches aus gebrauchten Industriever­packungen gewonnen wird, kommt bei der Herstellung neuer Paletten und Komponenten zum Einsatz. Die neue Kunststoffrahmenpalette für IBC von SCHÜTZ aus 100 Prozent HDPE-Rezyklat spart dadurch beispiels- weise 64,8 Kilogramm CO₂ im Vergleich zu herkömm- lichen IBC-Paletten ein. Die zu­neh­mende Automatisierung in der Lager- und Fördertechnik bedient sie durch hervorragende Fördereigenschaften optimal und durch ihre glatte Oberfläche ist sie leicht zu reinigen, was sie für Anwen­dungen mit hohen Hygieneanforderun­gen auszeichnet. In eigenen Recyclingzentren für Kunststoff gewinnt Schütz hochwertiges HDPE-Regranulat, das kontrolliert in neue Produkte einfließt. In der sogenannten Green Layer Serie kommt hochqualitatives Material in der mittleren Schicht von IBC-Innenbehältern, Kanistern und Kunst­stofffässern zum Einsatz. Der Anteil in der Mittelschicht beträgt 30 Prozent, während die Innen- und Außenschicht komplett aus HDPE-Neuware gefertigt werden. So kommt das Füllgut ausschließlich mit neuwertigem ­Material in Berührung und Gefahrgut­zulassungen bleiben unein­ge­schränkt erhalten. Die Lösung vereinbart somit Nach­haltigkeit und Kreislauf­fähigkeit ohne Einbußen bei der Sicherheit. Pro IBC ergibt sich mit dem Einsatz von Green Layer Material in der Mittelschicht eine CO₂-Einsparung von bis zu 6,8 Kilogramm. Green Lifecycle Management geht jedoch weit über den bloßen Einsatz von Rezyklat hinaus. Es verbindet tech­nische Innovation, effiziente Rückholung, Rekonditio­nierung und hochwertiges Recycling zu einem geschlos­senen System. KI-gestützte Analysen und 3D-Scan-Tech­nologien bewerten den Zustand zurückgeführter Ver­packungen. Wiederverwendbare IBC-Komponenten wie Gitterkörbe und Paletten werden aufbereitet, Innen­behälter ersetzt und nicht wiederverwendbare Teile recycelt. So lassen sich pro wiederaufbereitetem IBC im ­Rahmen des Recobulk-Programms bis zu 100 kg CO₂ einsparen. Kunden profitieren von der einfachen Handhabung des Schütz Ticket Service und der effizienten Entsorgung ihrer gebrauchten Verpackungen. Auch ­Kleinstmengen oder IBC von kompatiblen Fremdmarken werden abgeholt. Durch die Rückgabe unterstützen Abgeber außerdem die Herstellung von hochqualitativem Recy­clingmaterial für neue, nachhaltige Green Layer Verpackungen, Paletten und weitere Verpackungskompo­nenten.

Individuelle Lösungen für branchenspezifische Anforderungen

Neben der Möglichkeit zur Wiederverwertung spielen die Aspekte Sicherheit, Reinheit und Zertifizierung in vielen Anwendungsbereichen eine zentrale Rolle. Der Ecobulk SX-D ist beispielsweise ein IBC, der durch das Prinzip der Doppelwandigkeit sicheren Leckage- und Feuerschutz, auch unter extremen Bedingungen, bietet. Ein Innenbehälter aus HDPE wird von einer zweiten, komplett geschlossenen Stahlhülle umgegeben. Diese fungiert als integrierte Auffangwanne, falls der Innen­behälter – zum Beispiel in Folge eines Brands – beschädigt wird. Die Füllgutentnahme wird über den vorderen Spund auf der Containeroberseite ­ermöglicht. Bei der Variante SX-D OV ist ein Stahldeckel in die Stahl-Außenhülle des Behälters integriert. Mittels eines Spannrings und ganz ohne Werkzeug eröffnet sich dahinter der Zugang zu einer Auslaufarmatur. Bei geöffnetem Stahldeckel kann die Entnahme wie bei einem herkömmlichen IBC bequem von unten erfolgen. Sobald der Deckel geschlossen ist, bietet der SX-D OV wieder einen vollständigen Brand- und Auslaufschutz. Beide Varianten wurden speziell für anspruchsvolle Füllgüter wie zum Beispiel brennbare Flüssigkeiten entwickelt und sind für die Ex-Zonen 1 und 2 zugelassen. Als weitere Neuerung kombiniert das Combi-­Stahlfass die Stabilität eines Stahlspundfasses mit der Korrosions­freiheit eines Fasses aus Kunststoff. Dadurch ist es für stark permeierende, aggressive und korrosive Füll­güter geeignet, die bei direktem Kontakt mit unbe­schichtetem Stahl oder Standardlacken reaktiv sind. Das Fass ist aufgrund der Stahlhülle äußerst stabil und gerade auch für sensible Prozesse wie die Heißabfüllung geeignet. Auch im kleinen Format von 5 bis 30 Litern führt Schütz Verpackungen für besonders ­qualitätssensible Anwen­dungen. Die SC1-Kanisterserie ist ­optional FSSC 22000-zertifiziert und in einer Foodcert-Variante für die Lebensmittelindustrie oder einer Cleancert-Ausführung für Industrien mit hohen Anforderungen an technische Reinheit erhältlich. Geprüfte Materialien und eine kontrollierte Produktion garantierten nicht nur Qualität, sondern auch Kosteneffizienz entlang der gesamten Lieferkette.

Mit dem Combi-Stahlfass vereint SCHÜTZ die Korrosionsfreiheit und Sauberkeit eines Kunststofffasses mit der Stabilität und dem Permeationsschutz eines Stahlfasses.

Optimierte Prozess- und Anwendungseffizienz

Für das sichere Aufrühren viskoser Füllgüter ohne Kontaminationsgefahr kann das Einwegrührwerk Schütz Impeller ab Werk in den Behälter integriert werden. Für eine optimale Abstimmung auf die Eigenschaften des Füllguts können Anwender zwischen dem bewährten Becherrührwerk und einer neuen Impeller-­Geometrie, dem Flügelrührwerk, auswählen. ­Dieses gewährleistet auch bei niedrigen Drehzahlen eine gleichmäßige Durchmischung. In puncto Nachhaltigkeit ­setzen beide Optionen Maß­stäbe. Der aus 100 Prozent recycelbarem Kunststoff gefertigte Impeller wird nach Gebrauch zusammen mit dem IBC über den Schütz Ticket Service zurückgeführt und vollständig recycelt. Die Regularien und branchenspezifischen Anforderun­gen an Industrieverpackungen verändern sich kontinu­ierlich. Gefordert sind Lösungen, die nicht nur Materialkreisläufe schließen, sondern auch Prozesse, allem voran das Recy­cling der Materialien, vereinfachen. Auch die Gültigkeit von Gefahrgutzulassungen muss dabei stets gewahrt werden. Unter dem Motto Circular by Design zeigt Schütz auf der Fachpack 2025 in Nürnberg, dass nachhaltige Verpackungslösungen keine Kompromisse bei Sicher- heit und Performance erfordern. Das Zusammenspiel aus innovativen Produkten, einem weltweiten ­Service- und Recyclingnetzwerk sowie einer konsequenten Qualitäts­kontrolle ­ermöglicht ein Modell, das zukunftsfähige Industrieverpackungen trägt und die zentralen Fragen der Branche beantwortet. Circular by Design steht dabei für ein Prinzip, das alle Produkte und Services durchzieht – vom ressourcenschonenden Design über die sichere Nutzung bis zur vollständigen Wieder­verwertung.

Mit dem Einweg-Rührwerk Impeller von Schütz können viskose Füllstoffe effizient aufgerührt und homogenisiert werden.