Vorher-Nachher-Vergleich: Optimiertes Design für eine verbesserte Stapelbarkeit.

Bilder: Pöppelmann

Klimaschutz zum Nachrechnen

Den Product Carbon Footprint ökologisch bewerten

Kunststoff ist in Pharma, Medizintechnik oder Labor unverzichtbar – doch Nach­haltigkeit wird zunehmend zum Prüfstein.

Neben Sicherheit und Funktionalität zählt heute die Frage: Wie klimafreundlich ist ein Produkt wirklich? Eine ­Antwort ­liefert der Product Carbon Footprint (PCF): Er macht den ökologischen Fuß­abdruck eines Produkts sichtbar – und zeigt in Vorher-Nachher-Vergleichen, wo echte Verbesserun­gen erzielt werden. Das Eco-Design-Konzept bildet die Grundlage, um Klimaschutz und Ressourcenschonung sys­tematisch in die Produktentwicklung einzubeziehen. Dabei werden ökologische Aspekte entlang des gesamten Lebens­zyklus eines Produkts berücksichtigt. Pöppelmann Famac nutzt diese Methodik, um den Product Carbon Footprint (PCF) von Verpackungen und Bauteilen zu berechnen und Optimierungen transparent zu machen. So wird sichtbar, wie sich Designänderungen oder Prozessanpassungen kon­kret auf die Treibhausgas­bilanz auswirken – ein Ansatz, der selbst in streng regulierten Branchen praktikabel ist.

Sicherheit, Effizienz und Ressourcenschonung vereint

Als Spezialist für Kunststoffbauteile und Baugruppen in Pharma, Medizintechnik sowie Labor & Diagnostik verfolgt das Unternehmen hohe Qualitätsstandards. Es erfüllt die regulatorischen Anforderungen nach GMP (Good Manufac­turing Practice) und arbeitet nach einem umfassenden, nach ISO 13485 zertifizierten Qualitäts­management. Strenge Produktionskontrollen und eine lückenlose Rückverfolgbarkeit sichern die Verlässlichkeit – gerade in hochsensiblen Be­reichen. Darüber hinaus geht das Unternehmen über reine Qualitäts- und Regulatorik-Anforderungen hinaus und in­tegriert Klimaschutz und Ressourcenschonung fest in die Entwicklung neuer Produkte. Mit Eco-Design und PCF-­Berechnung werden regulatorische Sicherheit und ökolo­gische Verantwortung in einer ganzheitlichen Produktgestaltung verbunden.

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Optimierungen sichtbar machen

Der PCF bezeichnet die Gesamtmenge an Treibhausgas-Emissionen (THG), gemessen in CO2-Äquivalenten, die über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts entstehen – von der Rohstoffgewinnung über Produk­tion und Transport bis hin zur Entsorgung oder zum Recycling. Der Kunststoff­spezialist berechnet den Wert „Cradle-to-Gate“, also von der Wiege bis zum Werkstor. Der besondere Service: Vorher-Nachher-Vergleiche. Dabei wird der PCF eines bestehenden Artikels berechnet und mit den Werten verglichen, die durch Designänderungen oder Prozessoptimierungen ­erzielt werden. So können Kunden nachvollziehen, wie sich Anpas­sungen konkret auf die Umweltbilanz auswirken. Die ­Reduktionen werden nicht nur in Tonnen CO₂e beziffert, sondern auch monetär bewertet – jede eingesparte Tonne hat einen wirtschaftlichen Wert.

Produktentwicklung nach Eco-Design-Prinzipien

Die Methodik basiert auf den drei Säulen Reduce, Reuse, Recycle. Dabei steht für Reduce, weniger Material- und Energieeinsatz durch ein optimiertes Design und effizientere Prozesse zu erreichen. Das Nutzen wiederverwend­barer Materialien und Verpackungskonzepte wird unter Reuse zusammen­gefasst und die Entwicklung recyclingfähiger Produkte und Schließung von Wertstoffkreisläufen unter Recy­cle. Gerade in streng regulierten Branchen wie Pharma und Medizintechnik ist ein Materialwechsel oft schwierig. Umso wichtiger sind Stellschrauben wie Design­optimierungen, Logistikverbesserungen oder Prozessanpassungen, die den Energiebedarf und damit die Emissionen reduzieren.

Atemsystemfilter neu gedacht

Ein anschauliches Beispiel liefert ein Projekt mit Dräger­werk, Hersteller von Medizin- und Sicher­heits­technik. Gemeinsam mit Pöppelmann Famac wurden Atemwegs­filter­gehäuse für die Anästhesie und Intensivmedizin optimiert. Das Re-Design brachte die ursprünglich runden Filter-Bau­teile in eine quadra­tische Form. Material wurde effizienter genutzt – unter anderem durch Anguss­rückführungen, also die Wiederver­wendung von Kunststoffanteilen, die beim Spritzgießen entstehen, aber nicht Teil des eigentlichen Bauteils sind. Zudem sind die Bauteile nun stapelbar. Lagerung und Transport wurden dadurch deutlich effizienter: Kartons können heute mit über 50 Prozent mehr Inhalt bestückt werden, was Verpackungs­material, Stellfläche und Logistikkosten spart. In Zahlen: Durch Angussrückführungen werden jährlich 4.800 kg Kunststoff eingespart und die THG-­Emissionen um 7,8 t CO₂e reduziert. Die verbesserte Stapelbarkeit bringt wei­tere 3,3 t CO₂e Einsparung. Das ergibt einen CO₂-Impact von minus 6 Prozent bezogen auf das Material und minus 32 Prozent bei der Transport­bewertung.

Platzsparend gestapelt, Logistik optimiert: Durch das neue Design der Atemsystemfilter werden die THG-Emissionen deutlich reduziert.

Nachhaltigkeit, die sich rechnen lässt

Das Beispiel zeigt: Auch in streng regulierten Branchen sind berechenbare Verbesserungen zugunsten eines bes­seren PCF möglich. Mit Eco-Design, Vorher-Nachher-Vergleichen und transparenten Berechnungen können ­Kunden dabei unterstützt werden, Ressourcen­schonung und Funktionalität in Einklang zu bringen. So entstehen Produkte, die nicht nur regulatorisch und technisch überzeugen, sondern auch ökologisch und ökonomisch zukunftsfähig sind.